Der Graukogel
Der Vorstand der Gasteiner Bergbahnen informierte die Fraktionen der Gemeinde Bad Gastein, den Bürgermeister und den Vizebürgermeister, dass seitens des Vorstandes dem Aufsichtsrat des Unternehmens vorgeschlagen wird, den Winterbetrieb des Graukogels einzustellen. Als Grund wurden die ständig defizitären Ergebnisse der jeweiligen Wintersaisonen angegeben, während der Sommerbetrieb positive Ergebnisse erzielt.
Für die Mitglieder der Bürgerliste Bad Gastein ist dies ein sehr emotionales Thema.
Der Graukogel ist ein Teil der Identität des Ortes, der Wintergeschichte und des touristischen Angebots.
Wir sind der Meinung, dass bei derartigen Entscheidungen nicht nur betriebswirtschaftliche Erwägungen herangezogen werden sollten. Auch das allgemeine Bild von Bad Gastein für Investoren sowie die Wünsche der einheimischen Bevölkerung müssen berücksichtigt werden. Bereits im Wahlkampf haben wir uns klar für die Erhaltung des Graukogels als Skigebiet ausgesprochen und stehen auch mit unseren Vertretern im Tourismusverband voll hinter diesem Anliegen.
Die Geschäftsführung des Bad Gasteiner Tourismusverbandes und der Bürgermeister sind dringend gefordert, Ideen und Konzepte zu entwickeln, wie der Graukogel auch ohne Winterliftbetrieb mit Alternativangeboten wie Tourengehen, Winterwanderwegen, Rodelbahn, Bergerlebnis, ... belebt werden kann. Es reicht nicht, anderen die Schuld zu geben, wenn in Bad Gastein wieder etwas geschlossen wird – wir müssen auch im Ort selbst Ideen entwickeln.
Die Nächtigungsabgabe (Kurtaxe) wurde massiv erhöht, und jeder Unternehmer in Bad Gastein zahlt einen erhöhten „Hebelsatz“ an Tourismusverbandabgabe. Daher müssen auch gezielte Marketingmaßnahmen für den Graukogel gesetzt werden. Die Gasteiner Bergbahnen investieren heuer im Frühjahr € 600.000,- in Antriebs- und Steuerungstechnik für die Sektion 2 der Graukogelbahn, um den Sommerbetrieb jedenfalls bis 2040 zu sichern!
Wir hoffen, dass sich die beiden Bad Gasteiner Vertreter im Aufsichtsrat der Gasteiner Bergbahnen, Herr Bürgermeister Ellmauer (ÖVP) und Herr GR Kerschbaumer (ÖVP) , im Namen der Gemeinde Bad Gastein – stellvertretend für die Bevölkerung ihres Ortes – mit Nachdruck für einen Weiterbetrieb des Graukogels im Winter einsetzen und dazu auch die notwendigen Gespräche führen.

Meine Meinung als Vizebürgermeister
Wirtschaftliche Interessen des Betreibers (GBB), touristische Meinungen sowie emotionale Befindlichkeiten prallen hier aufeinander. Unumstritten, der Graukogel ist ein MERKMAL Bad Gasteins, ein Monument des Ortes und seiner Geschichte. Sich gegenseitig „Einfallslosigkeit“ vorzuwerfen, bringt uns keinen Schritt weiter.
Es braucht eine SINNVOLLE LÖSUNG für einen Winterbetrieb, eine Lösung, die - wie auch in all den anderen Beiträgen bereits sichtbar - NUR GEMEINSAM zustande kommen kann. Wir sind gerne mit dabei, um Lösungen für die Zukunft des Graukogels zu erarbeiten.