Bad Gastein in Zukunft barrierefrei
Liebe Bad Gasteiner*innen!
Die Beweggründe für mein Engagement bei der Bürgerliste sind vielfältig, doch im Kern geht es mir darum, Brücken zu bauen und praktikable Lösungen zu finden.
Mein großer Wunsch ist: Bad Gastein soll sich zu einer barrierefreien Gemeinde entwickeln, in der jeder Mensch die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat, am öffentlichen Leben teilzunehmen.
In einer barrierefreien Gemeinschaft bedeutet Integration von eingeschränkten Personen mehr als nur die Beseitigung physischer Hindernisse. Es bedeutet auch Akzeptanz, Respekt und Vielfalt als Stärke zu betrachten.
Dass das kein leichtes Vorhaben ist, ist mir sehr wohl bewusst, aber wir können die Herausforderungen schrittweise meistern. Als vorrangiges Ziel: Infrastrukturelle Barrieren abbauen. Öffentliche Gebäude, Straßen und Gehwege müssen so gestaltet sind, dass sie für alle Menschen leicht zugänglich sind, z.B. mit viel abgeschrägten Gehsteige, breiten Türen, … .

Michaela Schwab
51 Jahre
selbständig
verheiratet
Listenplatz 9
Ein großes Problem sind in Bad Gastein z. B. die öffentlichen, barrierefreien Toiletten. Es gibt zwar eine im Gemeindeamt und eine im Tourismusverband, aber beide sind nur zu den Amtsstunden bzw. den Öffnungszeiten zugänglich! Teilweise sind Anlagen zwar ebenerdig und befahrbar, dann fehlt jedoch wieder der benötigte Bewegungsraum oder die wesentlichen Haltegriffe. Fakt ist, dass hier ein großer Nachholbedarf besteht.
Auch die Dienstleistungseinrichtungen sollen so gestaltet sein, dass sie für alle zugänglich sind. Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Freizeit muß für jeden leicht erreichbar sein (barrierefreie Schulen, Spielplätze, Fitnesscenter, Veranstaltungsräume, …).
Wir müssen Kampagnen initiieren, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Barrierefreiheit zu schärfen, sodass jeder einzelne Betrieb sein Angebot aus einem neuen Blickwinkel sieht und entsprechend anpassen und verbessern kann. Gemeinsam können wir in unserem Bad Gastein Barrieren überwinden!
Ein ganz wichtiger Zusatz noch zu öffentlichen Toiletten:
Der offizielle Busparkplatz ist von der Gemeinde beim ARBÖ-Parkplatz vorgesehen. Es wurde das alte „Filou“ entfernt, neu asphaltiert und die Parkmarkierungen eingezeichnet. Auf die Errichtung einer öffentlichen Toilette wurde jedoch komplett verzichtet, obwohl der Kanalanschluss bereits vorhanden ist.
Die Reisenden haben nach einer stundenlangen Anfahrt keine Möglichkeit sich zu erleichtern. Die Notdurft wird leider oft - aus Mangel an Alternativen - in den umliegenden Wiesen erledigt, was sich mittlerweile schon zu einem großen Sauberkeitsproblem entwickelt hat.
Hier herrscht dringender Handlungsbedarf!
Ein weiteres soziales Anliegen ist die Errichtung einer betreuten Tagesstätte. Einen Ort zu schaffen, an dem Familien in schwierigen Lebenssituationen entlastet werden. An dem stundenweise „Aufsicht“ für betreuungsbedürftigen Familienmitglieder angeboten wird. Dabei sollte es egal sein, ob es der demenzkranke Opa oder ein Kind ist, das am Nachmittag aufgrund einer unvorhergesehenen dringenden Verpflichtung der Eltern nicht alleine zu Hause bleiben kann. Meiner Meinung nach bietet die Durchmischung der Altersgruppen auch besondere Vorteile: Die Alten können z.B. von der Lebensfreude der Kinder profitieren, die Jungen von der Erfahrung und den Geschichten der Alten.
Ich glaube fest daran, dass diese Einrichtung nicht nur das Leben der betroffenen Familien verbessern wird, sondern auch einen positiven Einfluss auf unsere gesamte Gemeinde haben wird. Ein Austausch zwischen den Generationen kann nur ein Vorteil sein. Bereits in anderen, innovativen Gemeinden (z. B. Langenzersdorf, Gerlingen in Deutschland, Ruttingen in der Schweiz) wurde dieses Projekt erfolgreich umgesetzt und das
Gemeinschaftsgefühl gestärkt.
Halten wir uns an das bekannte Zitat des berühmten Dichters Johann Wolfgang von Goethe
„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen. “
Michaela Schwab