Die Jagdvergabe in Bad Gastein

Ein Sittenbild, wie diverse Angelegenheiten in den letzten Jahren zwischen der Gemeinde und der Bevölkerung seitens der Gemeinde gehandhabt wurden, ist mit Sicherheit die aktuelle Vergabe der Gemeindejagd.

Hier gibt es die Jagdkommission bei der Gemeinde, die aus 3 Mitgliedern der Gemeinde und 3 Grundbesitzern besteht. In Bad Hofgastein, in Dorfgastein und in fast allen österreichischen Gemeinden hat in dieser Kommission immer einer der Grundbesitzer den Vorsitz. Dies ist deshalb von großer Bedeutung, weil bei 3:3 Abstimmungsergebnissen die Stimmabgabe des Vorsitzenden entscheidend ist.

Speziell bei der Vergabe der Gemeindejagd kommt der Jagdkommission eine entscheidende Rolle zu. In den allermeisten Fällen ist die Jagd mit erheblichen finanziellen Ausgaben verbunden (Futtergeld, Kosten für einen Abschuss, etc.). Die Gemeindejagd ist für viele Einheimische, welche nicht die finanzielle Stärke für eine eigene Jagd haben, die einzige Möglichkeit, zu leistbaren Preisen die Jagd auszuüben.

Die Gemeindejagd wird immer für 9 Jahre vergeben, und es können sich immer verschiedene Gruppen dafür bewerben. Wir kennen Heimatfilme über dieses Thema, wo z.B. deutsche Großunternehmer die Gemeindejagd bekommen und es hier zu einem großen Unfrieden in den jeweiligen Orten kommt. Aus diesen Gründen werden auch in der Realität die Vorsitzenden der Jagdkommissionen in den allermeisten Fällen nicht politisch besetzt. So kann man eine nachvollziehbare und völlig unpolitische Vergabe der Gemeindejagden sicherstellen.

Nicht jedoch in Bad Gastein, hier hat sich der scheidende Bürgermeister der ÖVP (jetzt Liste Ellmauer-ÖVP) zum Vorsitzenden der Jagdkommission gemacht, mit welchem Ergebnis? Es bekam wieder eine Gruppe den Zuspruch für die Gemeindejagd, deren Jagdleiter wer ist? Genau, ein Gemeindemandatar. Die aktuelle Vergabe der Jagd wurde beeinsprucht, am 02.02.2024 kommt es zur nächsten Sitzung der Jagdkommission.

Jagdvergabe Bad Gastein

VORSCHLAG DER BÜRGERLISTE

In diesem aktuellen Fall schlagen wir vor, dass der scheidende Bürgermeister den Vorsitz der Jagdkommission zurücklegt und ihn, wie in den anderen Orten des Tales, an eine neutrale, nicht politische Person übergibt. Weiters schlagen wir vor, dass die Vergabe an die jetzt erfolgreiche Gruppe zurückgezogen und unter neuem Vorsitz in der Jagdkommission neutral und vor allem transparent neu vergeben wird.

Es kann nicht sein, dass zum wiederholten Mal Gemeindepolitiker offensichtlich bei der Jagdvergabe bevorzugt werden, während jungen Einheimischen ständig die Chance genommen wird, auch einmal in ihrer Heimat auf die Jagd zu gehen.

Franz Weiss
Franz Weiss

MEINE MEINUNG ZUR JAGDVERGABE

Als Betreiber eines Bergrestaurants bin ich eng verbunden mit der Natur, mit den Tieren im Wald und ich sehe natürlich auch, wie die Jagd ausgeübt wird und wie sehr Natur, Wild und Jagd miteinander verbunden sind. Ich sehe die Aufgabe der Jäger, die Population des Wildes auszugleichen, auch um die Waldbesitzer vor zu vielen Schäden zu bewahren. Ich sehe, wie die Jäger im Sommer das Wild bejagen, aber ich sehe auch, wie sie im Winter das Wild füttern und hegen, damit es gut durch die kalte Jahreszeit kommt. Die Jagd in Österreich und bei uns in Bad Gastein ist voll Arbeit, voll Tradition, aber auch voll Respekt der Jäger gegenüber dem Wild.

Diesen Respekt vermisse ich vollkommen in der Gemeinde gegenüber unseren jungen Jägern, welche auch endlich einmal in ihrer Heimat auf die Jagd gehen wollen oder dem Wild durch den Winter helfen wollen!

Ich vermisste den Respekt der Gemeinde gegenüber den Grundbesitzern, welche natürlich mitentscheiden wollen, wer auf ihren Grundstücken zur Jagd geht. Jungbauern oder Kinder von Grundbesitzern, die nicht in ihrem Wald auf die Jagd gehen dürfen, während die Gemeindejagd zum wiederholten Mal an eine Gruppe vergeben wird, deren Jagdleiter ein Gemeindepolitiker ist und auch sonstige Gemeindemandatare in dieser Gruppe kostengünstig auf die Jagd gehen können. So vielen anderen jungen Einheimischen bleibt dies hingegen verwehrt.
Wo ist hier die ÖVP als Unterstützer der Bauern, als Unterstützer der jungen Fleißigen, als eine Ortspartei, die auch auf ihre eigenen Leute schaut (und damit meine ich jetzt nicht die eigenen Mandatare!!!)?

Auch wenn es dem Nachfolgekandidaten der ÖVP keine Zeile wert ist, mir ist es viel wert und ich werde hier wirklich alles versuchen, einheimischen Bauern und Waldgrundbesitzer zu helfen, so gut ich es eben kann.

ICH VERSPRECHE
Ich verspreche, sollte ich Bürgermeister werden, alles daranzusetzen, dass unsere jungen Einheimischen die Chance bekommen, hier in ihrer eigenen Heimat auf die Jagd gehen zu können. Aus diesem Grund verspreche ich auch, sollte ich Bürgermeister werden, wird der Vorsitz der Jagdkommission nicht von mir oder einem sonstigen Politiker besetzt, sondern von einer unpolitischen, neutralen Person. Genau so, wie es in Bad Hofgastein und auch in Dorfgastein der Fall ist. Gemeindepolitiker sollen keinen Vorteil aus ihrer politischen Funktion ziehen und nur deswegen anderen Einheimischen vorgezogen werden. Das gilt für die zukünftigen Mandatare meiner Bürgerliste und ebenso für alle sonstigen, zukünftigen Mandatare, solange ich Bürgermeister wäre.

Ich verlange vom scheidenden Bürgermeister, dass er den Einspruch der unterlegenen Gruppe ernst nimmt und die Entscheidung über die Jagdvergabe zurückgenommen wird! Die Jagdkommissionssitzung am 02.02.2024 ist ein guter Zeitpunkt, diesen Vorgang zumindest einzuleiten. Eine Jagdkommission unter neuer Führung oder eine neue Jagdkommission nach der Wahl, müssen eine transparente Entscheidung treffen.

Die Jagdvergabe in Bad Gastein